Sonntag, 6. November 2005

Fundstück

Eben stieß ich auf folgenden Satz:
"Männer bringen sich dabei nach wie vor viel öfter um als Frauen."

Interessant. Wie oft sich so ein durchschnittlicher Mann wohl umbringt? Und die Frauen? Ich hätte nicht erwartet, dass es dabei unterschiede geben könnte. Ich dachte, einmal und gut, nur Katzen gehen extra... ;-)

Winterblogger

Ja, man glaubt es kaum, ich bin selbst ganz überrascht... aber wie es scheint, werde ich hier wieder aktiv.

Ich hatte den ganzen Sommer über so gar keine Lust, irgendwas zu schreiben. In den letzten Wochen hingegen überkam mich immer öfter die Lust, mal wieder zu bloggen. Ich schätze, ich bin ein Winterblogger.

Mittwoch, 16. März 2005

Na also, geht doch!

Ich hab grad so gar keine Zeit, ausführliche Beiträge zu schreiben. Es reicht grad mal für eine kurze "akute Befindlichkeit".
Ein großes Problem dürfte gelöst sein. Es ist nicht weg, aber in eine handhabbare Form gebracht. Der Rest geht nur mit Geduld.

Meine Güte, bin ich erleichtert!

Montag, 14. März 2005

Einfach unfair!

Es gibt Momente, in denen das Leben einem einfach mal so in die Fresse haut. Sowas kommt halt vor.
Unfair ist es, wenn man daran vollkommen unschuldig ist und keine Chance hatte, das zu vermeiden.

Freitag, 11. März 2005

Von rechts

Wenn ich aus meinem Fenster schaue, dann sehe ich Schneeregen von rechts. Jetzt bin ich neugierig, wer da am Ende der Straße soviel von dem Zeug in die Gegend schleudert.
Allerdings mag ich grad nicht das Haus verlassen. Und wieso spukt mir immer dieses Lied von Prince durch den Kopf?
"Sometimes it snooooows in April..."

Eine Frage des Blickwinkels

Manchmal ist es Einsamkeit, manchmal ein weites Feld voller Möglichkeiten.

Donnerstag, 10. März 2005

Die Erscheinung

Angefangen hatte es mit einem Verlangen, das ich schon lange Zeit nicht mehr verspürt hatte. Ich brauchte unbedingt ein ganz spezielles Mahl! Nein, alle Preis-Leistungs-Argumente waren mir egal, die Empfehlungen der Gesundheitsminister der Europäischen Union zum Thema Ernährung ließen mich unbeeindruckt. Es musste exakt DIESES Essen sein.

Also hinein ins Straßengewand, die Winterjacke übergeworfen und hinaus in... ja, in was eigentlich?
Ein goldener Glanz umfing mich, als ich aus der Haustür trat. Zunächst schmerzte die Helligkeit ein wenig in den Augen. Aber das unangenehme Blenden wich schnell einem inneren Gefühl der Wärme. Irgendetwas Gelbes bestrahlte meinen Rücken. Hoch hing es zwischen den wenigen Wolken.

Ein wenig ängstigte ich mich, nicht wissend, ob dort oben alles mit rechten Dingen zuging. Also beschloss ich, mich nicht umzusehen und stattdessen aufmerksam zu beobachten, was diese Erscheinung wohl außer einer Helligkeit noch bewirken würde.

In fester Erwartung, gegen eine Steife Brise aus den fernen Regionen des Polarkreises ankämpfen zu müssen, hatte ich meinen Kragen hoch- und mein Kinn heruntergedrückt. Der Wind war zwar da, doch schien er mir eher zuzuflüstern, dass er zwar noch Kraft habe, gerade aber eher ruhig gestimmt sei. Währenddessen wehte er mir mit leichter, sanfter Beiläufigkeit das Haar mal hierhin, mal dorthin. Ich sagte ihm, dass ich sehr wohl noch seine Kälte fühlen könne, aber sehr froh sei, dass er sich heute eher sanft benehme. So wurden wir Freunde für diesen Augenblick.

Zufrieden machte ich mich auf den Weg und bemerkte das weitgehende Fehlen des weißen Bodenbelags, der in der letzten Zeit allgegenwärtig war. Sollte das etwa eine Wirkung des gelben Etwas gewesen sein? Ich wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Für eine erste Hypothese schienen mir Fakten allerdings zu taugen.

Auf dem Gehsteig kam mir ein rundlicher, kleiner Mann entgegen, der einen noch kleineren, aber dafür keineswegs rundlichen, weißen Hund über eine rote Leine fernsteuerte. Der Hund hoppelte recht fröhlich vor dem Mann her. Plötzlich erschrak ich. Der Hund schien nur ein Auge zu haben. Doch bevor sich echtes Mitleid in mir regen konnte, fiel eine Strähne seines weißen Haares zur Seite und zeigte mir die andere Hälfte des überaus niedlichen Knopfaugenpaares. Das war der Augenblick, in dem ich mir sicher war, dass diese gelbe Erscheinung das störende Weiße beseitigte.

Ich war zufrieden mit mir und meiner Kombinationsgabe. Allerdings bereitete mir die Frage, über welche Macht, die die gelbe Erscheinung wohl verfügen mochte, Sorgen. Wozu könnte sie noch in der Lage sein?

Meine Gedanken wurden durch das Auftauchen einer jungen Frau unterbrochen. Sie war etwa Mitte zwanzig und recht attraktiv. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, ihre hellen, grünblauen Augen spiegelten etwas von der Helligkeit, die den Gehsteig einhüllte. Sie hob den Blick und schaute mit sehnsuchtsvollem Blick in die Quelle des Lichts. Dabei nahm ihr Gesicht einen leicht entrückten, entspannten Ausdruck an.

Es gab also Leute, die keinerlei Bedenken wegen der Erscheinung zu haben schienen. Ich war erleichtert.

Ein stück weiter auf dem Weg steht ein Haus, dessen Bauart irgendwie italienisch anmutet. Es unterscheidet sich durch den anderen Häusern in der Straße durch seine runden Balkons. In den letzten Wochen bin ich an diesem Haus sehr oft vorbeigegangen, ohne es eines Blickes gewürdigt zu haben. Wie es jetzt so im Glanze des gelb-goldenen Lichts lag, fiel es mir wieder auf. Es war so, als würde ich einen alten Freund nach längerer Zeit wieder einmal besuchen und ihn bei allerbester Gesundheit und guter Laune vorfinden.

Kurz darauf war ich am Ziel meiner Wanderung angelangt. Als ich eintrat, konnte ich sehen, dass die Kundschaft weitgehend aus jungen Menschen bestand. Die Schlange vor der Kasse war nicht sehr lang und so konnte ich meine Bestellung aufgeben, ohne lange warten zu müssen. Die Bedienung war von ausgesuchter Höflichkeit und behandelte mich sehr zuvorkommend - nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit an diesem Ort.

Das Essen ist keiner längeren Erwähnung wert. Es war genau so, wie man es erwarten würde. In diesem Augenglick für mich also herrlich. Schmunzelnd über meine verschobene Wahrnehmung machte ich mich über das Mahl her und genoss jeden Bissen.

Ein junger Mann kam mit seinem Tablett an meinen Tisch, grüßte freundlich und setzte sich ruhig ans andere Ende.

Einige Mütter waren mit ihren Kindern dort und blickten gütig auf die in gespannter Erwartung auf die Bedienung schauenden Kinder hinunter.

Nachdem ich aufgegessen hatte, hüllte ich mich wieder in meine Jacke und wandte mich dem Ausgang zu. Ich bemerkte, dass ich angesehen wurde und sah auf. Eine Frau saß auf dem Platz neben der Tür. Sie schaute mir direkt in die Augen. Ich erwiderte ihren Blick und für einen kleinen Moment schien die Zeit stillzustehen.

Der Ausdruck in ihren Augen wirkte auf mich, als sei ihr der Blickkontakt eher unabsichtlich passiert als absichtlich herbeigeführt. Vermutlich fragte sie sich, was sie denn da gerade tue. Sie senkte den Blick und der Moment verging.
Ich schaute kurz weg und wieder hin, worauf sie auch wieder den Blick hob und erfreut registrierte, dass ich ein zweites Mal hinsah. Diesmal ohne Aufforderung durch das Angesehenwerden.

Ich funkelte sie fröhlich an und lächelte leicht. Sie schien im Umgang mit solchen Situationen nicht, oder vielleicht auch nur nicht mehr, geübt zu sein. Ich konnte ihr deutlich ansehen, dass sie sich darüber freute. Ich genoss es, ihr ein Kompliment machen zu können.

Als ich auf die Straße trat, wandte ich meine Gedanken wieder der Lichtquelle zu. Auf dem Rückweg musste ich ja jetzt direkt auf das Licht zugehen. Ich war gespannt. Ich bog um die Ecke. Die Helligkeit überströmte mein Gesicht. Ich konnte kaum etwas erkennen, empfand das aber nicht als störend. So ähnlich musste sich die junge Frau gefühlt haben, die ich auf dem Hinweg sah. Ich ging halbblind den mir so bekannten Gehsteig zurück und freute mich, ohne einen tieferen Grund angeben zu können.

In diesem Augenblick verflog jedes Misstrauen gegen die Erscheinung am Himmel. Das gelbe Rund schien die Herzen der Menschen etwas leichter werden zu lassen. Ich mochte diese Scheibe und war froh, dass sie da war.

Kurz vor meiner Haustüre begegneten mir zwei Mädchen. Eine war etwas älter als die andere. Sie waren etwa sieben und neun. Die Kleinere von beiden zeigte der größeren, dass sie auf Kommando aufstoßen konnte. Danach kicherten sie beide vergnügt und hielten sich die Hände vor ihre Kindergesichter. Sie schienen zu befürchten, ich könne sie gehört haben.

Ich musste lächeln und ließ mich - nachdem ich an ihnen vorbeigegangen war - von ihrem Übermut anstecken. Ich rülpste, leise nur und verschmitzt. Es wäre mir peinlich, wenn es jemand gehört hätte.

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Besserwisser - 6. Nov, 15:22
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dann steht einem fröhlichen osterfest ja nichts mehr...
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