Herzlichkeiten

Montag, 7. Februar 2005

Liebe auf den ersten Blick

Liebes Schicksal,

auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, so haben wir uns im Endeffekt doch immer irgendwie gut verstanden. Du hast es mir oft nicht leicht gemacht. Aber ich denke, ich habe Deine Aufgaben recht gut gelöst.

Wie Du weißt, waren die letzten Tage waren ziemlich stressig. Aber ich habe alles soweit erledigt. Ich bin angenehm ausgeglichen und liege bei meinen Vorhaben gut im Zeitplan. Außerdem schaffe ich es sogar, was in mein Blog zu schreiben.

Jetzt, liebes Schicksal, wäre ich dann also bereit. Ich WEISS, dass es sowas wie Liebe auf den ersten Blick gibt. Ist mir schließlich schon passiert. Zweimal sogar. Aber auch das weißt Du ja nur zu gut.

Von mir aus könnte es jetzt das dritte Mal funken. Einfach so, aus heiterem Himmel. Gerade jetzt passt es nämlich wunderbar, ehrlich. Frau Traum kann nun meinen Weg kreuzen.

Wenn es Dir besser gefällt, kannst Du es auch so einrichten, dass es nicht mit einem Paukenschlag losgeht. Ich will da nicht kleinlich sein. Allerdings musst Du zugeben, dass es vor den Enkeln einfach mehr hermacht, wenn man sagt, man habe sofort gewusst, dass sie die Richtige sei.

Nur um eine Sache möchte ich Dich bitten (vor allem, wenn Du es doch mit der Liebe auf den ersten Blick versuchen möchtest):
Könntes Du diesmal ein wenig besser auf die äußeren Umstände achten? Die müssen ja nicht wieder auschließlich die Form von Hindernissen annehmen.

Also gut, ich mach mich dann jetzt mal auf den Weg. Ich wünsche Dir einen schönen Tag.

Dein Besserwisser

Sonntag, 9. Januar 2005

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Es ist wirklich ganz erstaunlich, wie man so funktioniert. Man kann wohl noch so erwachsen und vernünftig werden, ein Teil von einem bleibt immer ganz arg naiv. Und man kann nichts dagegen tun, ich zumindest nicht.

Da gibt es diese wunderbare Frau, die es wohl hätte sein können, wenn, ja wenn da nicht einige hundert km zwischen den Wohnorten liegen würden. Vielleicht ist der gute Eindruck von ihr aber auch schon Teil dieses naiven Wunschdenkens (gar nicht mal so unwahrscheinlich). Nur wie soll man das rauskriegen, wenn man sich nie sehen kann?

Ich hab sie kennengelernt, kurz bevor ich nach Berlin gezogen bin. Leider hat sie ein gutes Stück meines Herzens einfach mal dabehalten. Sie war auf Jobsuche und einer Umsiedelung nach Berlin nicht abgeneigt. Da hofft man natürlich und rempelt das Schicksal mal ganz kumpelhaft an, und bittet um nen Gefallen. Jetzt isses dann aber doch Stuttgart geworden.

Damit wäre das dann geklärt. Gestern durfte ich mich dann also endlich von diesem letzten Rest irrationalen Hoffens verabschieden. Ich hab das vorher schon die ganze Zeit versucht, nur gelang es mir einfach nicht.

Es ist unglaublich schwer, diesen kleinen naiven Rest zum Schweigen zu bringen, selbst wenn der Kopf einem die ganze Zeit die komplette Aussichtslosigkeit erklärt.

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