Versteckte Motive
Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich über seine eigenen Motive klar zu werden. Von Zeit zu Zeit bin ich sehr erstaunt darüber, welche Beweggründe mich tatsächlich zu bestimmten Handlungen veranlasst haben.
Erschreckend finde ich, dass es Menschen gibt, die sich scheinbar niemals hinterfragen.
Erschreckend finde ich, dass es Menschen gibt, die sich scheinbar niemals hinterfragen.
Besserwisser - 24. Feb, 09:00
Fraglich ist auch, ob man sich eigentlich wirklich über seine tiefsten, eigenen Motive klar werden kann, will, sollte.
Man macht sich ja nur allzuschnell was vor und fällt in eine bequeme Selbstillusion.
Im Gunde genommen, psychologisch gesehen, glaube ich, ist das verstärkte Hinterfragen nur eine psychische Funktion, die im Falle von Krisensituationen und Problemen anspringt.
Ja! Was spricht dagegen? Oder anders: Wo ist der Vorteil, wenn man darüber NICHT genau im Bilde ist? Verpasst man dann nicht das eigentliche Leben?
"Im Gunde genommen, psychologisch gesehen, glaube ich, ist das verstärkte Hinterfragen nur eine psychische Funktion, die im Falle von Krisensituationen und Problemen anspringt."
Auf jeden Fall!Sind allerdings ausreichend Krisen aufgetreten, bekommt man den Erkenntnisapparat einfach nicht mehr aus. Man bekommt zuviel mit.
"Was einmal gedacht wurde, kann nicht zurückgenommen werden." - aus "Die Physiker".
"Was einmal gedacht wurde, kann nicht zurückgenommen werden."
Das is wahr.
Es tut manchmal schon sehr weh. Es macht hier und da auch ein wenig einsam, da einem viele Dinge nicht mehr recht gelingen wollen (z.B. Religiosität). Aber am Ende lohnt es sich. Besser dem Leben ungeschönt ins Gesicht sehen als in einer Illusion dahintreiben.
Ist aber nicht für jeden! ;-)
Oh ja, davon kann ich dir ein Lied singen. Religiosität ist da noch ein relativ harmloses Beispiel. Eine tiefgehende Hinterfragung des menschlichen Wesens zum Beispiel kann zu völliger Isolation und kompletter Unfähigkeit im "normalen" Umgang mit anderen führen, und dann wird es hart, sehr hart!
Es gibt leider wirklich, wenn man gewisse Dinge nackt und ungeschönt angesehen hat, kein Zurück mehr und die Sichtweise wird nie mehr unbelastet sein, auch wenn man es sich noch so sehr wünscht ... man kann auf diesem Weg auch viel verlieren, an Unbeschwertheit, an Sorglosigkeit, ganz zu schweigen von der Fähigkeit zu Liebe, Hoffnung und Vertrauen.
Ich neige deshalb schon manchmal dazu, vor einer allzu intensiven, naiven und überstürzten Neugier zu warnen. Von manchen Dingen sollte man nämlich, so sehe ich das heute, die Finger weg lassen.